Massenkonsum, Wegwerftrends, Billigmode zum Spottpreis – Die Schattenseite der Bekleidungsindustrie lässt sich wohl kaum leugnen. Hier stellen wir drei Dokumentationen vor, die bildhaft verdeutlichen, dass wir alle Teil der Lösung sein können. Aber Achtung: Schlechtes Gewissen vorprogrammiert!
The True Cost – Der Preis der Mode
Mithilfe von bisher unveröffentlichten Filmsequenzen zeigt The True Cost – Der Preis der Mode die massiven Auswirkungen von Billigmode auf die lokalen Produktionsstätten in Entwicklungsländern. Zwischen Niedriglöhnen und unsicheren Arbeitsbedingungen thematisiert die Dokumentation von Andrew Morgan das absurde Massenkonsumverhalten der westlichen Gesellschaft und wer eigentlich den wahren Preis für Rabattaktionen, Megaschnäppchen und ständige Verfügbarkeit zahlt. Das verheerend ungleiche Verhältnis zwischen gierigen Konsumenten und hilflosen Näherinnen ist nicht nur erschütternd, sondern offensichtlich zum Fremdschämen.
Sweatshop – Deadly Fashion
Die Konfrontation von Modebloggern und Textil-Sklaven: Als die drei norwegischen Modeblogger Anniken, Frida und Ludvig nach Kambodscha in eine Textilfabrik geschickt wurden, ahnten sie nicht, was sie dort erwarten würde. In der Dokumentation Sweatshop – Deadly Fashion tauschten die 17- bis 21-Jährigen ihren bisher konsumorientierten Lebensstil mit dem Alltag von Näherinnen in Phnom Penh und kamen an ihre Grenzen. Bewundernswert ist, dass Regisseur Joakim Kleven zu dem damaligen Aufnahmezeitpunkt erst 22 Jahre alt war. Sein Experiment zeigt, dass die ungleichen Verhältnisse in der Bekleidungsindustrie ein Dauerthema sind. Etwas, dass uns alle betrifft, weil unser Kaufverhalten – bewusst oder unbewusst – automatisch Konsequenzen mit sich zieht.
Detox – Zeit zu entgiften!
Neben Ausbeutung und einstürzenden Fabrikgebäuden ist Umweltverschmutzung ein weiteres Problem einer weltweit rücksichtslosen Produktionskette. Greenpeace zeigt in der kurzen Dokumentation Detox – Zeit zu entgiften!, dass ein Großteil der billig produzierten Kleidungsstücke giftige Schadstoffe enthalten, die während der Verarbeitungsprozesse in das lokale Grundwasser gelangen. Für die Arbeiter und Näherinnen gibt es vor Ort mittlerweile fast keinen Zugang mehr zu sauberem Trinkwasser, da 40 Prozent des Wasseroberflächeninhalts stark mit Pestiziden verschmutzt und zum Teil mit krebserregenden Stoffen kontaminiert ist. Mit anderen Worten: Veränderung muss her, damit eine nachhaltige Verbesserung unserer Zukunft garantiert werden kann.
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