Aktuell liest sich der Politikteil der Zeitungen wie eine Tragödie der Antike oder ein trauriger Bollywood-Film. Es ist somit höchste Zeit, um in ein Statement-Shirt zu investieren. Ein Blick auf die aktuellen Modelle.
Wenn das Gefühl aufkommt, komplizierter kann es nicht mehr werden, entscheidet sich der Staat Georgia für die Einführung eines neuen, verschärften Abtreibungsgesetzes, das britische Parlament lehnt das EU-Austrittsabkommen ein weiteres Mal ab und der amerikanische Präsident zweifelt 2019 noch die Klimaerwärmung an. Deshalb ist es an der Zeit, seine Meinung nicht nur zu sagen, sondern auch zu zeigen – und wie ginge dies besser, als sie direkt auf der Brust zu tragen!
Mit T-Shirt-Aktivismus wurde das Rad wahrhaft nicht neu erfunden, aber er bietet eine gute Möglichkeit, an seine Mitmenschen zu appellieren. Die Britin Katharine Hamnett gilt als die Begründerin des politischen Statement-Shirts. In den 80er Jahren trug sie bei einem Treffen mit der damaligen Premierministerin Margaret Thatcher ein T-Shirt mit dem Slogan „58% Don’t Want Pershing“ und gab damit ihre Meinung zu Atomraketen preis.
Nicht zu vergessen Che Guevara. Sein Gesicht ist das am häufigsten auf T-Shirts gedruckte. Wer solch ein T-Shirt trägt, möchte für Rebellion und Widerstand stehen. Mit einem Spruch, einem Gesicht oder einer Zeichnung auf dem T-Shirt erreicht der Träger im Alltag unglaublich viele Menschen. Und seien wir doch ehrlich, es werden wahrscheinlich mehr Menschen ein T-Shirt mit einem feministischen Spruch lesen, als Simone de Beauvoirs Buch „Das andere Geschlecht“.
Die Demo letzten Sonntag schon wieder verpasst? Meinung lässt sich jetzt auch unter der Woche – auf der Brust getragen – kundtun!
Europawahl
Der Fotograf Wolfgang Tillmans hat das Projekt „Vote Together“ gegründet. Anlass dafür ist die Europawahl am 25./26. Mai. Auf der Website der Aktion sind T-Shirts in allen 24 Sprachen der EU erhältlich, die an den Wahltag erinnern sollen. „Ich habe meine iPhone-Erinnerung nicht gesehen“ ist somit keine Ausrede mehr. Wer sich vor der Europawahl noch einmal über ihre Wichtigkeit informieren will, kann auch das auf der Website. Aber auch der Instagram Account @eu.for.you, hinter dem zwei Politikstudenten, eine -studentin und ein Grafiker stecken, erklärt die EU und das ganz einfach verständlich.
Brexit
Großbritannien will die EU verlassen, oder doch nicht? Wann soll das passieren? Oder wird es Neuwahlen geben? Die Meldungen zum Brexit ändern sind häufiger als das Wetter im April. König Souvenir bietet den EUnify Hoodie in seinem Online-Shop an. Die Europaflagge ist das Motiv, doch ein Stern fehlt. Dieser, auf dem Rücken des Hoodies platzierte, Stern soll die Zerrissenheit Europas oder auch den Ausstieg Großbritanniens darstellen. Während König Souvenir mit dem Brexit-Thema metaphorisch umgeht, hat sich Katharine Hamnett für T-Shirts mit den Statements: „cancle Brexit“ oder „second referendum now“ entschieden und drückt so ganz klar ihre Unzufriedenheit mit dem Ausstritt aus. Auch heute noch ist die mittlerweile 71-Jährige da, wenn man sie braucht.
Ethical
Die Bloggerin und Aktivistin Madeleine Daria Alizadeh verkauft in ihrem Online-Shop Dariadéh Sweatshirts und T-Shirts mit dem Aufdruck „Éthical“ für eine nachhaltigere Modeindustrie. Alle Shirts werden in Bangladesch produziert, jedoch in einer Fabrik, die mit der Fair Wear Foundation zusammenarbeitet. Zudem bestehen alle Produkte aus Biobaumwolle und sind somit auf sozialer und ökologischer Ebene nachhaltig.